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Entscheidungen und (abgeschlossene) Kapitel

Aktualisiert: 9. Aug. 2024

Chapter Closed -fürs erste zumindest. Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich die Entscheidung gefällt, in Therapie zu gehen. Weder meinen Eltern noch Freunden hatte ich das zu diesem Zeitpunkt erzählt. Es war meine Entscheidung, die ich erstmal mit niemandem teilen wollte. (Einzelkind eben ;))

Doch warum eigentlich?

Ich bin an sich ein sehr positiver Mensch und hatte mit Sicherheit auch schon sehr viel Glück im Leben. Doch als sich mein damaliger Freund von mir getrennt hatte, ist meine Welt, an deren Echtheit ich so geglaubt hatte, zusammengebrochen. Ich schaffte es nicht mehr aus dem Bett, isolierte mich und suchte vergeblich den verdammten Aus-Knopf für meinen Kopf. Was ich sehr wohl schaffte, alle paar Tage Essen zu besorgen und meine Seele mit Scheiß zu füttern -die Essstörung, die ich dachte, weitgehend abgelegt zu haben, war so präsent wie nie zuvor. Datteln, Nussmuss und Schokolade spendeten mir Trost. Ganz kurz zumindest. Ich erinnere mich an die schlaflosen Nächte, die Schilddrüsenschmerzen und die wiederkehrenden Gedanken, dass mir etwas weggenommen wurde, was ich mir immer so sehr gewünscht hatte. Mein “eigenes Zuhause”, Sicherheit und Stabilität.

Stattdessen fühlte ich mich: leer.überfordert.traurig.alles andere als stabil eben.

Ich brauchte Hilfe und wollte daraus.

So begann eine Reise, die noch viel mehr freisetzte als die zerbrochene Beziehung. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich wirklich ehrlich zu mir selbst und ich begriff in dieser Zeit mehr über mich und meinen Zustand als jemals zuvor. Ich begriff, dass ich mir meine eigene Realität geschaffen hatte, dass ich gar keine Ahnung von echten Werte hatte und gar nicht so erwachsen war, wie ich dachte.

Die Gespräche brachten mir nicht nur klarere Gedanken, sondern auch den Mut, in die Tiefe zu gehen und nicht nur an der Oberfläche zu kratzen.

Ich erkannte, dass ich mein eigentliches Problem (emotionales Essen und gelegentlich binge eating) nie gelöst hatte, sondern es lediglich durch gute Phasen abwesend war, wenn meine Seele stabil war. Was sie bloß durch äußere Umstände war und nicht weil ich mich von innen heraus gestärkt hatte. Doch mit dem ersten Hauch von Stress kamen meine destruktiven Muster immer wieder zurück. Mein Körper schaltete dann automatisch in “Überlebensmodus”, komplett abgekapselt von meinen Emotionen. Mein Bewältigungsmechanismus bestand darin, den Stress mit zuckerreichen Kalorien zu überziehen. Ein Ventil, das mich kurzfristig entspannte -Dopaminkick eben. Ich habe nie darüber gesprochen, stattdessen versuchte ich mich mit anschließenden Sport und intensiven Stairmaster-Einheiten selbst zu therapieren. Von Vornherein zum Scheitern verurteilt.

Für den einen ist es Alkohol, Drogen, Computerspiele, Pornos oder Gewalt. Für mich waren es übermäßige zuckerhaltige Kalorien und eben Sport -legt im Gehirn den gleichen trügerischen Schalter um.

Ich weiß das jeder von uns Höhen und Tiefen durchlebt und manche Narben werden wir vielleicht auch unser ganzes Leben tragen, dennoch steckt unfassbar viel Potenzial darin, sich an Problemen weiterzuentwickeln -es lohnt sich, genauer hinzuschauen!

Ich bin mit Sicherheit nicht am Ende meiner Reise, was ich für menschlich halte -doch kann ich heute mit diesen sensiblen Themen besser umgehen und viele meiner früheren Denk- und Verhaltensmuster nachhaltig durchbrechen. Dank meiner Entscheidung professionelle Hilfe anzunehmen, habe ich nicht nur neue Stärke gezogen sondern auch wahnsinnig viel dazu gelernt und blicke postiver denn je in die Zukunft.



 
 
 

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