Pille, Zyklus und Co
- melaniereimer1
- 12. Nov. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Ich habe mich entschieden, Einblicke meiner “Healing Journey” und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu teilen und ein Meilenstein war mit Sicherheit mein Hormonhaushalt -der lange Zeit eher einer Bruchbude glich.
Von Anfang: Mit 17 habe ich angefangen, die Pille zu nehmen, ich fühlte mich so erwachsen und fand es cool, mich mit meinen Freundinnen darüber auszutauschen. Statt Aufklärung gab es das Versprechen auf reinere Haut und keine Schwangerschaft. Double win, oder?!
Doch nach 3 Jahren mit stetig abnehmender Libido, Stimmungsschwankungen und mit Sicherheit auch depressiven Episoden war meine anfängliche Euphorie über das kleine weiße so unscheinbare Präparat weggeblasen.
Ich hatte nicht nur die massive Power, sondern auch den mächtigen Eingriff in meinen Hormonhaushalt, wie so viele andere junge Frauen komplett unterschätzt -was mir jedoch erst viel später so richtig bewusst werden sollte.
Mit 22 setzte ich die Packung mittendrin ab, viele Gedanken hatte ich mir nicht gemacht, außer was man denn schon falsch machen kann. Alles. (lautet die Antwort im Nachgang).
Die ersten Nebenwirkungen ließen auch nicht lange auf sich warten: Büschelweise zog ich Haare aus meiner Bürste und verlor mindestens genauso viele Tränen wie blonde Strähnen. Dazu kamen Verdauungsprobleme und ein “ich bin im neunten Monat schwanger” Blähbauch. Natürlich war ich beunruhigt, allerdings auch über die Tatsache, dass ich meine Periode seit mehreren Monaten gar nicht mehr hatte.
Also was macht man, wenn man gar keine Ahnung hat und von diversen Symptomen geplagt wird? -Richtig, man verbringt Stunden auf Pinterest und Instagram wie die Haare und der Körper eigentlich sein sollten, um sich dann mit überteuerten Produkten einzudecken, die das Wunschergebnis unterstreichen sollen.
Im Nachgang muss ich über meine eigene Ignoranz schmunzeln. Wie ich vergeblich versuchte meine Symptome zu übermalen, anstatt mich mit der Ursache auseinanderzusetzen. Wie bei einem Baum, dem die Blätter welk werden, wollte ich mit grüner Farbe drüber malen statt nach der Wurzel zu schauen.
Mein Innenleben war zu dem Zeitpunkt bestimmt ähnlich verwirrt (und unwissend) wie mein nicht vorhandener Zyklus. Und auch heute habe ich in besonders stressigen Phasen immer mal wieder Schwankungen, die Momente, in denen mein Körper ganz genau signalisiert, dass etwas nicht passt und ich entsprechend gegensteuern darf.
Warum ich das teile? Zum einen, weil ein funktionierender Zyklus eine wichtige Messgröße für unsere Gesundheit ist und somit maßgeblich auf unser Wohlbefinden auswirkt. Zum anderen steckt unfassbar viel Magie in den einzelnen Zyklusphasen, die man für seine Weiblichkeit nutzen kann. (anderes Thema)
Nachdem ich mich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt habe, kann ich sagen: Die Pille ist ein invasives Medikament -wer schon mal den Beipackzettel gelesen hat, weiß auch warum. Gruselig.
Fakten die ich gerne früher gewusst hätte:
-Die Pille ist kein (menschen-identisches) Hormon -wichtig zu verstehen, denn die Pille besteht aus synthetischen, hormon-ähnlichen Verbindungen (-> Derivate) , welche Hormon-Rezeptoren belegen und selber vom Körper nicht (richtig) abgebaut werden können. Die Verbindungen sammeln sich oft in der Leber weil sie vom Körper nur schlecht abgebaut werden können.
-unter Einnahme der Pille hast du keine Periode -lediglich eine Hormonabruchsblutung (großer Unterschied)
-die Pille senkt Progesteron, begünstigt einen Cortisol Mangel, führt zu diversen Mikronährstoff Mängeln (Zink, Selen, Magnesium, B2, B12…)
“A report from the World Health Organization (WHO) points out that the influence of OCs on nutrient requirements is a topic of high clinical relevance and should, therefore, receive great attention. It has been shown that the key nutrient depletions concern folic acid, vitamins B2, B6, B12, vitamin C and E and the minerals magnesium, selenium and zinc.“
Wichtigste Punkte für das Absetzen der Pille:
Aufgrund meiner eigenen Erfahrung, rate ich ganz klar von “einfach absetzen” ab, da der Körper in den meisten Fällen erstmal massiv überfordert ist was Hormonprobleme erstmal verstärkt und so zu Hautproblemen, Haarausfall, verminderte Leistungsfähigkeit etc. führen kann.
Schritt 1: Status Quo erheben (Mangelzustände beheben)
Schritt 2: Unterstützung Leber und Darmflora
Schritt 3: Nachkontrolle und Stabilisierung
Fragen? Dann schreib mir gerne über Instagram :)!
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